Konjunkturumfrage Elektrohandwerke Schleswig-Holstein
Gute wirtschaftliche Lage, Anzahl der Beschäftigten vielerorts gestiegen, Zugang zu VDE-Normen zunehmend digital
Die wirtschaftliche Lage in Schleswig-Holstein, zumindest bei den Elektrohandwerkern, ist positiv: 65,3 Prozent bezeichnen ihre gegenwärtige Geschäftslage als "gut", was eine leichte Steigerung im Vergleich zu den 64,1 Prozent im Frühjahr 2017 bedeutet.
Bei mehr als der Hälfte der Betriebe (51 Prozent) ist der Auftragsbestand für die Dauer von bis zu einem Monat gesichert, bei über einem Fünftel der Betriebe (21,3 Prozent) sogar über vier Monate. Letzteres stellt einen deutlichen Zuwachs gegenüber den 15,4 Prozent im Frühjahr 2017 dar.
Besonders erfreulich ist der im Vergleich zum Schnitt der Republik geringern Anteil an Betrieben mit offenen Stellen: 49 Prozent suchen Mitarbeiter, dagegen 54,2 Prozent der Betriebe in Gesamtdeutschland. Dem entspricht, dass in den vergangenen sechs Monaten in 18,4 Prozent der Schleswig-Holsteinischen E-Handwerksbetriebe die Anzahl der Beschäftigten schon gestiegen ist.
Hendrik A. Kilp, der Geschäftsführer des Landesinnungsverbandes der Elektro- und: „Wir sind mit der wirtschaftlichen Lage in Schleswig-Holstein zufrieden. Wenn man den Konjunkturindex in den Elektrohandwerken anhand der Konjunkturumfragen betrachtet, sieht man seit Beginn im Jahr 1993 eine deutliche Steigerung, selbst unter Berücksichtigung der Krisen um die Jahre 1997 und 2004.“
Der Auftragsbestand von öffentlichen Auftraggebern ist bei 15,2 Prozent der Betriebe gestiegen, von privaten Auftraggebern bei 27,1 Prozent, und aus der gewerblichen Wirtschaft bei 31,3 Prozent. Diese gute Lage erlaubt, höhere Preise zu verlangen: 59,2 Prozent der E-Handwerksbetriebe erheben gestiegene Angebots- und Verkaufspreise, 71,4 Prozent zahlen allerdings auch gestiegene Einkaufspreise. Im Resultat freut sich fast die Hälfte (46,9 Prozent) über gestiegene Umsätze im Handwerksbereich.
Bei den Zusatzfragen in der alle halbe Jahr durchgeführten Konjunkturumfrage ging es wieder um die Digitalisierung, diesmal um die Nutzung der so genannten VDE-Normen, einem signifikanten Detail. Der VDE Verlag ist ein renommierter Fachverlag für Elektrotechnik und Informationstechnik, der unter anderem Fachbücher, Fachzeitschriften und eben die Normen für die E-Technik und IT publiziert. 49 schleswig-holsteinische Betriebe haben sich an der Konjunkturumfrage beteiligt, immerhin mehr als jeder vierte (27,1 Prozent) nutzt eine Normungs-App, die von der Industrie, dem Großhandel oder einem anderen Anbieter zur Verfügung gestellt wird. Dieser Anteil entspricht in etwa dem Durchschnitt in Deutschland. Vorn liegt Schleswig-Holstein aber bei der Art des Normenzugangs: „Während wir den Nutzen der Digitalisierung im Allgemeinen für das E-Handwerk noch besser vermitteln müssen“, sagt LIV-Geschäftsführer Hendrik A. Kilp, „liegt Schleswig-Holstein beim Normenzugang vorn. Während nämlich im bundesdeutschen Schnitt nur etwa 30 Prozent der E-Handwerksbetriebe die DVD-Version nutzen und über 34 Prozent die Papierversion, greifen hier im Norden bei dieser wichtigen Form der Informationsgewinnung fast 44 Prozent auf die DVD-Version zu und nicht einmal 21 Prozent verbrauchen Papier.“
* Die Konjunkturumfrage und ihre Auswertung für Schleswig-Holstein wurden im Auftrag des ZVEH im Frühjahr 2018 durch das Volkswirtschaftliche Institut für Mittelstand und Handwerk an der Universität Göttingen durchgeführt.