E-Handwerker sind Klimaschützer und Fortschrittmacher

Klimarelevante Tätigkeiten machen einen immer größer werdenden Bestandteil des elektrohandwerklichen Leistungsportfolios aus. Schließlich gäbe es ohne Unterstützung der E-Handwerke weder einen Hochlauf der E-Mobilität, noch wären die ambitionierten Ziele im Photovoltaik-Bereich und der Umstieg von fossilen zu erneuerbaren Energieträgern erreichbar.

Jahrelang lief die Energiewende eher auf Sparflamme, um dann mit dem Antritt der Ampel-Regierung nach der Bundestagswahl 2021 endlich so richtig Fahrt aufzunehmen. Bereits mehrfach hat Bundeswirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck seitdem die Ziele im Bereich der Erneuerbaren Energien nachgeschärft, nicht zuletzt infolge des Ukraine-Krieges.

Deutschland bleiben nur noch etwas mehr als 20 Jahre, denn bis 2045 will das Land klimaneutral sein. Bereits 2030 sollen 80 Prozent des Strombedarfs über Erneuerbare Energien gedeckt werden. Um die Abhängigkeit von russischem Öl und Gas zu verringern und im Zuge des geplanten Ölembargos könnten diese Ziele jedoch noch weiter vorgezogen werden. Ambitionierte Vorgaben sind auch für den Wärmebereich vorgesehen: So steht im Koalitionsvertrag, dass ab 2024 nur noch Heizungssysteme eingebaut werden dürfen, die zu mindestens 65 Prozent mit Erneuerbaren Energien arbeiten. Die Nachfrage nach Wärmepumpen wird damit rasant steigen.

Wichtig für die Energiewende Für die Elektrohandwerke sind das gute Nachrichten, denn damit die Energiewende gelingt, braucht es das Know-how der rund 520.000 elektrohandwerklichen Fachkräfte. Dabei haben klimarelevante Aufgaben nicht erst in den vergangenen Monaten an Bedeutung gewonnen, sondern sind schon lange wichtiger Bestandteil des elektrohandwerklichen Leistungsportfolios. Der erfolgreiche Hochlauf der E-Mobilität etwa wäre ohne Unterstützung der E-Handwerke nicht gelungen.

Ganz gleich, ob es um die Planung und den Einbau von Ladeinfrastruktur oder von Photovoltaik-Anlagen geht, um den Einbau von Wärmepumpen oder darum, Immobilien mit smarter Gebäudetechnik, vernetzten Energiemanagementsystemen und Batteriespeichern auszustatten: E-Handwerker helfen beim Ausbau der Erneuerbaren Energien. Sie sind Klimaschützer und Fortschrittmacher und machen Deutschland e-mobil.

Ein wichtiger Baustein der Energiewende ist die Sektorkopplung. Denn ein nennenswerter Klimaschutz lässt sich nur erzielen, wenn sektorübergreifend Energie und CO2 eingespart werden, indem der Gebäude-, der Verkehrs- und der Energiesektor zusammenwachsen. Grundlage hierfür ist wiederum eine energiewendefähige Elektroanlage. Und genau hier liegt eine der größten Herausforderungen für die E-Handwerke: Denn der Großteil der elektrischen Anlagen im Gebäudebestand ist veraltet und nicht für die künftigen Anforderungen ausgelegt. Ohne Ertüchtigung der Elektroanlage können Gebäude ihrer Aufgabe, sich vom Energieverbraucher in Energieerzeuger und -speicher zu verwandeln, jedoch nicht gerecht werden.

Nachholbedarf gibt es auch in Sachen Digitalisierung. Denn eine leistungsfähige telekommunikations- und informationstechnische Infrastruktur ist Basis für die Digitalisierung der Stromnetze. Entsprechend wichtig ist der Ausbau des Breitbandnetzes – auch das ist ein Betätigungsfeld für die E-Handwerker, das in Beziehung zum Klimaschutz steht.

Experten für künftige Herausforderungen

Mit fünf modernen und attraktiven elektrohandwerklichen Berufen – dem/der Elektroniker/-in Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik, dem/der Informationselektroniker/-in, dem/der Elektroniker/-in Fachrichtung Automatisierungs- und Systemtechnik, dem/der Elektroniker/-in für Maschinen und Antriebstechnik sowie dem/der neu geschaffenen Elektroniker/-in für Gebäudesystemintegration – sind die E-Handwerke hervorragend für die Herausforderungen der kommenden Jahre aufgestellt.

Eine zentrale Rolle spielt hier insbesondere der/die Elektroniker/-in für Gebäudesystemintegration als Digitalisierungs- und Vernetzungsexperte. Denn im Zuge der Sektorkopplung und der zunehmenden Systemintegration sind vermehrt gewerkeübergreifende Kompetenzen gefragt. Schon 2025 werden die ersten im neuen Beruf ausgebildeten „Gebäudesystemintegratoren“ ihre Arbeit aufnehmen und damit einen wichtigen Beitrag leisten, dass Deutschland seinen Fahrplan Richtung Klimaneutralität und Energieunabhängigkeit einhält.

Zurück